Coole Textilien-Challenge
Frische Ideen suchte der von der FH Kärnten ausgelobte Wettbewerb tragWERK15 „Bauen mit Textilien“ – die besten wurden ausgezeichnet.
Mit Textilien lässt sich wahrlich viel anstellen und gestalten. Mit tragWERK15 „Bauen mit Textilien“ widmete sich nun ein von der FH Kärnten FH Kärnten | Studienbereich Bauingenieurwesen und Architektur ausgelobter, österreichweiter Wettbewerb für HTL Schüler der Frage, was sich im Interior- wie im Architektur-Bereich aus dem vielfältigen Werkstoff kreieren lässt und reichte diese an die jungen Kreativen weiter. Mit vielfältigen und spannenden Ergebnissen.
Große Begeisterung
Immerhin nahmen nicht weniger als 46 Teams an dem einstufigen, öffentlichen Ideenwettbewerb für Schüler der Höheren Technischen Lehranstalten Österreichs aus dem Bereichen Hochbau, Tiefbau sowie Möbel- und Innenausbau, Holztechnik und Innenarchitektur, sowie Industriedesign teil.
Nach dem Vorauswahlverfahren wurden dann die besten 20 Teams, bestehend aus 39 Schülern, für zwei Tage nach Spittal an der Drau eingeladen, um dort ihre Projekte persönlich zu präsentieren. Eine zusätzliche Challenge für die jungen Kreativen, die kurz, prägnant und in klar definiertem Zeitrahmen ihre Ideen, die Ideenfindung, Entwurfsplanung, die Wahl der Materialität und die danach folgende Entwicklung im Modell erläutern und die hochkarätige Jury damit überzeugen mussten. Die hochkarätig besetzte Expertenriege, bestehend aus Arch. Dipl.- Ing. Ernst Roth und Dr.-Ing. Martin Synold sowie Arch. Dr. Peter Nigst und Dr.-Ing. Gert Eilbracht, zeigte sich dabei von der Innovation, der Funktionalität und dem Design der Beiträge begeistert.
Viel Action
Wurde der Aufenthalt garniert mit Hausführungen durch die und Informationen zu den Studienmöglichkeiten an der Fachhochschule Kärnten, den Tätigkeits- und Forschungsmöglichkeiten sowie unter anderem einen von Prof. Dr.-Ing. Martin Synold zum Thema „Textiler Leichtbau“, erfolgte am zweiten Tag die heiß ersehnte Auszeichnung der Preisträger des Wettbewerbs, der von der FH Kärnten ausgelobt und von STRABAG, Waagner Biro, Marti GmbH, VERO Versicherung, Volksbank Oberkärnten, ZT- Kammer der ZiviltechnikerInnen für Steiermark und Kärnten, Druckland Kärnten, KreinerDruck unterstützt wurde. Vergeben wurden dabei in diesem Jahr mehrere Preise.
Ausgezeichnet: Publikums- und Anerkennungspreis
Darunter der Publikumspreis, basierend auf dem Ergebnis des Publikums-Votings. Dieser ging an das Projekt „DÉPENDRE – Just Hang Around“ von Stefan Tschetschonig und Robert Vergeiner der HTL und VA Villach.
Den mit 100 Euro dotierten Anerkennungspreis räumte das Projekt 036 – „Wickerwork“ von Katharina Seiter und Jennifer Fuchs, ebenfalls von der HTL und VA Villach. „Ein Spiel aus Schatten und Licht – ein ästhetischer Entwurf als gelungenes Raumobjekt. Die Jury würdigt den hohen Grad der Durcharbeitung und der Präsentation des Projektes. Die Auseinandersetzung mit den verwendeten Materialen wie Zirbenholz und Raumklima verbessernden Textilen sowie die detaillierte Umsetzung der Idee in ein überzeugendes Konzeptmodell erlaubt diese Anerkennung“, so das Juryprotokoll.
Prämiert: 3 Hauptpreise go to…
Für Begeisterung sorgten auch die drei jeweils mit 300 Euro dotierten Hauptpreise.
Einer wurde dabei an das Projekt „Sitzbob“ von Jochen Haid, Zhang Bowen, Martin Leitner und Michael Pegrin, das Schüler-Team der EUREGIO HTBLVA Ferlach, verliehen. „Der Sitzbob ist in Kompositbauweise aus natürlichen Werkstoffen wie Hanf, Rapsöl, Rizinus und Kaffeesud in Handarbeit hergestellt. Die Konstruktion besticht nicht nur durch die gewählten Materialien, den kreativen Herstellungsprozess sondern auch durch eine bemerkenswerte haptische Qualität. Darüber hinaus sind die wesentlichen Herstellungsschritte präzise und verständlich dokumentiert“, verrät das Juryprotokoll.
Ebenfalls über einen Hauptpreis freuen konnte sich Eva Ohrhallinger. Die Schülerin der HTL Mödling begeisterten mit dem Projekt „Tensegrity Timber“. „Das Projekt entwickelt sehr sorgfältig eine dem Tensegrity-Prinzip folgende, elementierte Raumstruktur bestehend aus 5mm biegsamen Eschenleisten, die Druck abtragen sowie textilem Gewebe zur Aufnahme der Zugkräfte. Interessant ist die Kombinierbarkeit dieser Module in ebene und raumbildende Strukturen. Eine Anwendbarkeit ist in großen Innenräumen für Messen oder anderen Raumgestaltungen gut vorstellbar. Im Außenraum ist die horizontale Elementstruktur auch witterungstauglich entwickelbar. Die gedankliche Leistung des Entwurfs, sowie die Erprobungen im Modell sind sehr beachtlich“, so die Jury.
Last but not least gewann das Projekt „SOUNDpaneel“ von Regina Rasser, ebenfalls von der HTL Mödling, einen Hauptpreis. „Das Projekt besticht durch seine intensive und detaillierte Auseinandersetzung mit dem Thema Lärm in unserer Gesellschaft. Durch die engagierte Beschäftigung mit dem Material der Polyesterfasern, die zu einem stabilen Nadelfilzpaneel verarbeitet werden, ergeben sich intelligente und gestalterisch anspruchsvolle Lösungsmöglichkeiten für den praktischen Einsatz in unterschiedlichen Situationen. Überzeugt haben auch die eigene Erzeugung und Produktion des Materials sowie das flexible Modell“, protokollierte die Expertenjury.
Gewonnen
haben schlussendlich aber alle Teilnehmer an dem Wettbewerb tragWERK15 „Bauen mit Textilien“. Denn neben den vielen positiven Erfahrungen und dem Spaß beim Mittmachen erhielt jeder ein kleines Geschenk vom Studiengang überreicht.