Eine gefeierte Legende
Legende, Ikone, Geburtstagskind: Der Kragstuhl von TECTA wird 40. Der raffinierte Stuhl begeistert mit Look und schwebendem Sitzgefühl.
Happy Birthday, Kragstuhl! Der legendäre Sessel von TECTA wird sage und schreibe 40 Jahre alt und hat nichts von seinen Reizen verloren. Aowohl Tradition wie auch Innovation in dem „schwebenden Stuhl“, der Geschichte schrieb und schreibt.
Den Gedanke des Schwebens verbanden einst Designer-Granden wie Mies van der Rohe, Marcel Breuer, Mart Stam und Heinz Rasch mit dem Gegensatz des starren Sitzens zu einem oszillierenden Möbel, das unter dem Namen „Kragstuhl“ und mit zwei statt vier Beinen Karriere machte und unter dem Begriff „Freischwinger“ die Designgeschichte von gestern, heute und morgen prägt.
Dem legendären Original hauchte TECTA zeitgemäßes Leben ein und küsste den Stuhl auf besondere Weise wach.
Grandiose Legende ….
Diplom-Ingenieur Axel Bruchhäuser ist es, der nicht nur 1972 das Familienunternehmen aus Lauenförde übernimmt, sondern – ein halbes Jahrhundert nach der Entstehung des Kragstuhls – die großen Klassiker des Bauhaus‘ re-editiert, der sie mit Leidenschaft und ebenso viel Bedacht in der Manufaktur mit Entwerfern weiterentwickelt und dessen Interesse insbesondere dem Kragstuhl gilt.
„Mich interessierte, aus welchem Gedanken heraus der Kragstuhl entstanden ist“, so der Unternehmer. „Für mich war es instinktiv die Suche nach der Urform des Stahlrohr-Stuhles.“
Bei seinen „Tauchgängen“ in die Synthese von Kunst, Handwerk und Industrie war ihm ein Büchlein aus dem Jahr 1928 von Autor Heinz Rasch in die Hände gefallen, der – damals Pressesprecher der Weißenhofsiedlung in Stuttgart – die Entwicklung des Kragstuhl aufzeichnete. Wie der Stuhl einst eine Revolution auslöste, so beflügelte dies auch Bruchhäuser.
… und moderne Ikone
Über zwanzig Jahre lang versuchte er mit Rasch, die Ideen und Visionen um den Kragstuhl weiter zu entwickeln. Der Konstrukteur Jean Prouvé steuerte dem fragilen Stuhlgestell die konstruktive Idee der abgeplatteten Rundrohre bei, die unter der Bezeichnung „Tube aplati“ die Stabilität der Kragstuhlrohre erhöht, TECTA reifte das System als prägendes Merkmal für die Bauhaus-Kragstühle aus, die Legende wurde wieder wachgeküsst.
Gleich drei prägende Ideen vereint der Kragstuhl von TECTA, wie der britische Architekt Peter Smithson beschrieb: Den Kragarm, das abgeplattete Rohr nach Jean Prouvé und das Naturrohr-Geflecht nach Lilly Reich – drei Merkmale, die den Stuhl zur Ikone erwachsen ließen.
Schweben, schwingen, stapeln
„Ist es nicht seltsam, wie diese Stimmung vor beinahe 100 Jahren uns immer noch ´schweben und schwingen macht?‘“, schrieb Ati Gropius-Johansen, die jüngst verstorbene Tochter von Walter Gropius, 2013 an Axel Bruchhäuser, der den Klassiker ins Heute und Morgen führt.
Ermöglichte tube aplati, der das abgeplattete Stahlrohrgestell im unteren Radius verstärkte, die Stapelbarkeit, wurde diese wegweisend für die geschwungenen Kragstühle von TECTA, deren Form an die menschliche Wirbelsäule erinnert und im Jahr 2016 vierzig Jahre alt wird – und nach wie vor begeistert.
Zu Tausenden im Rampenlicht
Mit dem Kragstuhl-Museum mit seinen über 1.000 Exponaten ist dem Kragstuhl sogar eine ganze, eigene Sammlung in Lauenförde gewidmet. In vier Werkhallen verbindet sich die Zeitgeschichte des Sitzens und die Entwicklung des ‚hinterbeinlosen Stuhls‘ – von der starren Krag-Konstruktion bis zum federnden Freischwinger.