Eine Ikone feiert Geburtstag
Das String System ist 65 – und begeistert. Das modulare Regalsystem ist unendlich erweiterbar und punktet mit immer neuen Specials.
Kaum zu glauben, aber wahr: Das String System feiert heuer seinen bereits 65. Geburtstag. Schlicht und zugleich raffiniert sind die Charaktereigenschaften des legendären Regal-Systems. Die Idee dazu kam dem schwedischen Designer Nisse Strinning „in einem sehr geheimen, kleinen Raum, in dem man gerne allein ist und philoso- phiert“. Dass ihm mit dem modularen Regalsystem, bestehend aus Regal- böden, die von zwei leiterähnlichen Seitenteilen aus Stahldraht gehalten werden, ein Geniestreich gelingen würde, hätte er damals auf dem stillen Örtchen wohl nicht geahnt, doch das Möbelsystem avancierte zum Erfolgsmodell und zählt heute zu den Klassikern des skandinavischen Designs.
Wachgeküsster Klassiker
Dabei wäre es fast nicht in Serie gegangen – eine Anekdote, wie sie viele Erfolgsprodukte verzeichnen. Initialzündung bildete ein im Jahr 1949 vom schwedischen Buchverlag „Bonniers“ ausgeschriebene Wettbewerb, bei dem es galt, ein Regal zu gestalten, das preisgünstig, funktional und einfach zu montieren sein sollte – und den Nisse Strinning mit seinem Entwurf gewann. In den 1950er- und Anfang der 1960er-Jahren ein wahrer Verkaufsschlager, danach von der Nachfrage nach freistehenden Regalen gebeutelt, erweckte das 2005 von Pär Josefsson und Peter Erlandsson neu gegründete Unter- nehmen String Furniture den Entwurf für das System nach mehreren Jahrzehn- ten Produktionspause wieder zum Leben.
Immer gleich, immer neu
Der Clou des Regals liegt in einer genialen Kombination: So sind die Grund- elemente des String Systems seit jeher gleich, doch das Regal überrascht mit immer neuen Funktionen. Inspirierte ein Geschirrablagekorb Nisse Strinning zu dem modularen, individuell zusammenstellbaren Regal, findet sich diese leiterähnliche Struktur in den Seitenwänden wieder, die den Regalböden Halt geben. Alle Elemente des Systems sind miteinander kombinier- und das Regal damit endlos erweiterbar – daran hat sich bis heute nichts geändert.
Das ebenso simple wie effektive wie raffinierte Prinzip ist bis heute die Grundlage für das ikonische Regalsystem, das laufend mit spannenden, zeitgemäßen Specials weiterentwickelt wird.
Moderne Highlights
So stellte String Furniture heuer beispielsweise einen Aufbewahrungseinsatz für Accessoires vor, der sich auch ideal als dekorativer Blumentopf eignet. Mit String Pocket bietet schwedische Unternehmen eine kleine Variante des Aufbewahrungsmöbels an. Bunte Seitenwände machen dieses zum besonderen Hingucker. Das Mini-Regal wurde noch von Nils Strinning selbst im Jahr 2005, kurz bevor er starb, entworfen. Mit seinem Gefühl für Proportionen und Details sowie seinem Anspruch, Funktionalität und Ästhetik zu verbinden, hinterließ er der Nachwelt mit dem String System ein zeitloses Erbe – mit viel Potenzial für mehr.