Das Bad der Zukunft
Wie sieht das Bad der Zukunft aus? Zu dieser Frage entwickelten Studierende der FH Joanneum kreative Visionen, die aktuell in Graz gezeigt werden.
Die Nasszelle ist nicht mehr, das Badezimmer von anno dazumal hat sich zum Wellnesstempel für alltägliches Wellbeing gemausert. Wohin es sich entwickelt, wie es morgen, übermorgen aussehen mag, steht freilich in den Sternen. Die Frage, wie junge, zukünftige Industriedesigner das Bad der Zukunft sehen, wurde nun aber beantwortet. Studierende der Studiengangs Industrial Design der FH Joanneum in Graz entwickelten im abge- schlossenen Semester mit Unterstützung von GROHE und Odörfer ihre Visionen. „Als innovativer Armaturenhersteller sind wir immer auf der Suche nach Trends und spannenden Ideen. Und Österreich hat viele kreative Köpfe. Deshalb haben wir das Projekt auch mit unserem Know how und unseren Erfahrungen sehr gerne unterstützt“, so GROHE Österreich Geschäftsführer Robert Friedl.
Innovative Designansätze
Die Ergebnisse dieses einzigartigen Kooperationsprojektes könnten kaum spannender sein, das anlässlich des 120-jährigen Firmenjubiläums des Sanitärgroßhändlers initiiert wurde, zu dem der Armaturenspezialist GROHE auf diesem Weg gratulierte. Anfang März gestartet, wurden in vier Projekt- phasen – von ersten Skizzen und strategischen Überlegungen zu Ziel- gruppen und deren ästhetischen und funktionalen Wertewelten über Konzeptvisualisierungen bis hin zur Fertigung von Vormodellen und der Ausarbeitung der realen Design-Modelle – aus Visionen Kreationen, die den Wandel von der rein funktionalen Nasszelle hin zur innovativen, ressourcen- schonenden und barrierefreien Wohlfühloase mit viel Phantasie und Courage auf Top-Level darstellen. „Die sechs Projekte zeichnen sich alle durch höchstes Niveau aus!“, freut sich Mag. Susanne Schneider, geschäftsführende Gesellschafterin ODÖRFER, über den Erfolg des Studienprojektes und die peppigen Denkansätze zum Bad der Zukunft.
Von Origami und Modulbädern…
Highlight ist das von der chinesischen Papierfaltkunst Origami inspirierte Popup-Bad. Basis ist dabei ein kleiner Raumgrundriss, der durch falt- und aufklappbare Sanitärobjekte wie Wanne oder Ablagen sein Aussehen verändert. Dazu gesellen sich unterschiedliche Lichtstimmungen, abgeleitet aus der asiatischen Laternentradition.
Ebenso spannend erweisen sich Gesamtlösungsansätze wie „Bås“ und „Waell“, die für Modulbäder stehen, die mittels individuell kombinierbarer Platten bei Neubau oder Sanierung die gesamte Technik in Boden oder Wänden verschwinden lassen.
Können bei „Bås“ einzelne Bodenmodulfelder bepflanzt werden und steuert ein Touchscreen die Armatur bezüglich Wassermenge und Temperatur, wird bei „Waell“ das Brauchwasser für die Toilette wiederverwendet.
… bis zur Popup-Shower und Sport-Dusch-Kombi
Einen wahrlich erfrischender Ansatz für das Bad der Zukunft ist auch die Popup-Shower Hydra. Bei der Erfrischungs-Dusche für den (halb)öffentlichen Bereich wie Hotels, Freibäder oder Strände baut sich aus einem blattförmigen Podest ein Aluminium-Teleskop als Duschring durch den Wasserdruck von unten kommend auf und benetzt den Körper nebelartig, das geschlossenen System macht zudem die Wiederverwendung von Wasser möglich.
Eine weitere kreative Zukunftsidee kombiniert Sport und Wellbeing im Bad: So dient die futuristisch gestaltete Dusch-Sprossenwand-Kombi „ACTUS“ dient als Personal Trainer und Mini-Fitnesscenter in den eigenen vier Wänden.
Live erleben
Können sich die innovativen, originellen und trendverdächtigen Kreationen der jungen Industriedesigner mehr als nur sehen lassen, werden sie noch bis 30. August auf der Industrial Design Show 2014 im Kunsthaus Graz gezeigt. Doch auch über die nationalen Grenzen hinaus und bei einem internationalen Publikum könnten die Kooperation und die visionären Ergebnisse der heimischen Kreativen präsentiert werden, wie Robert Friedl bereits nachdenkt. Das Zeug für die internationale Karriere haben die Projekte zum Bad der Zukunft jedenfalls.