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Belastbares Leichtgewicht im XXL-Format

Groß und filigran zugleich wirkt der Fauteuil II von Philipp Aduatz. Skulptur und Sitzmöbel in einem, ist das Designstück im XXL-Format alles außer gewöhnlich – und so ist es auch der Weg, den der österreichische Designer dafür beschritt.

 

Philipp Aduatz und sein "Fauteuil II". Foto: © Georg Molterer

Philipp Aduatz und sein „Fauteuil II“. Foto: © Georg Molterer

Der Fauteuil II ist eine Ergänzung zu Philipp Aduatz‘ „Dormeuse“, jenem Diplomprojekt, das der österreichische Designer im Jahr 2007 gestaltete. Die neueste Kreationen zieht sofort den Blick und beeindruckt auf Anhieb mit ihren ausladenden Formen und zugleich leicht und „luftig“ wirkenden Form. Gegensätze ziehen sich hier also nicht nur an, vielmehr hat Aduatz sie ganz gekonnt zu und in nur einem einzigen Designstück vereint.

 

Gelungene Kombi

Das Objekt kombiniert eine skulpturale und opulente Gestaltung mit einem Tragesystem mit zellenartiger Anmutung zu einem nutzbaren Designstück, das von einem klassischen Armsessel inspiriert wurde. Natürliche Strukturen sind dabei mehr als nur eine optische Raffinesse, vielmehr sorgen sie für ein Maximum an Belastbarkeit bei gleichzeitig sehr geringer Dichte.

 

Inspiriert von der Natur

Am Anfang standen die Idee und eine Skizze. Foto: ©Philipp Aduatz

Am Anfang standen die Idee und eine Skizze. Foto: ©Philipp Aduatz

Die Idee, ein solch komplexes System von zellenartigen Taschen und verbindenden Fäden zu designen, die den Fauteuil II in jeder Hinsicht charakterisieren, kam Philipp Aduatz bei mehreren Besuchen im Naturhistorischen Museum in Wien, bei denen er die Struktur von Fossilien und alten Tierskeletten intensiv studierte. Wesentlichen Einfluss auf Aduatz‘ Design hatte aber auch die Arbeit des Bildhauers Anthony Cragg, der in seinen frühen Arbeiten Skulpturen mit natürlich anmutenden, zellenartigen Strukturen schuf.

 

Eine Idee wird erwachsen

Am Anfang des Designprozesses stand zunächst ein kleines Modell aus Ton, das dann mittels 3D-Scanner digitalisiert wurde. Die Informationen dienten als Grundlage für das erste, aus Styropor gefertigte Modell in tatsächlicher Größe. Der Aufwand dafür war durchaus beachtlich, immerhin wurde dieses 1:1 Modell handgefertigt – und zwar so lange bis es tatsächlich die gewünschte Form hatte. War dieses erste Modell Teil des Prozesses, entschied sich Aduatz dazu, eine eigene Edition mit fünf Stücken zu machen, die mit Kleber und Lack überzogen wurden – fertig war der Fauteuil I, der ebenso wie sein „Nachfolger“ für Furore sorgte.

 

Minimal schwer, maximal belastbar

Am Ende ein leichter, aber extrem belastbarer " Fauteuill II". Foto: ©Jorit Aust

Am Ende ein leichter, aber extrem belastbarer “ Fauteuil II“.
Foto: ©Jorit Aust

Für die Produktion der Stücke der Serie wurde der Prototyp dann erneut mittels 3D-Scanner digitalisiert, die Strukturen dieses Mal aber am Computer modelliert. Als Material für das finale Produkt wählte der Designer faserverstärkten Kunststoff. Der Clou dabei: Das Material sorgt für maximale Belastbarkeit und Festigkeit bei sehr geringem Gewicht. So präsentiert sich der Fauteuil II von Philipp Aduatz mit und trotz seiner Proportionen als echtes Leichtgewicht im XXL-Format, der zum Reinsetzen einlädt, aber auch sonst immer eine gute Figur macht.

 

www.philippaduatz.com

 

Von der Idee zum „Fauteuil II“ in Bildern

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