Natürlich sinnliche Oberflächen
Die Natur bringt Organoid Technologies mit Dekorbeschichtungen in den Raum, die neben Optik und Haptik auch mit ihrem Duft betören.
Duftpaneele – mit diesem simplen wie sinnlichen Wort lässt sich das neueste, natürliche Produkt von Organoid Technologies kurz und knapp um- und beschreiben. Blüten, Blätter & Co., kurz: die Natur bringt das junge Tiroler Unternehmen aus Fließ auf besondere Weise in Form und in den Innenraum. Optik, Haptik und Geruch inklusive. Es ist eine außergewöhnliche Oberfläche, deren spezielle Qualitäten sich erst so richtig erst im direkten Tete-à-Tete erschließen. Angreifen und riechen sind hierbei angesagt und waren vor kurzem bei einem spannenden Event in Wien ausdrücklich erlaubt und erwünscht, zu dem Josef Landauf in den Showroom von Lavisio, im NWW-Flagshipstore am Schottenring in Wien, geladen hatte. Mit Martin Jehart begrüßte der bekannte Oberflächensspezialist in seinem „Materialdepot“ dabei „den Hersteller, den Erfinder, den Gedankenanreger für organisches, verpresstes Material“ und Geschäftsführer von Organoid, der den über 50 Gästen mit reichlich Tiroler Charme die organoiden® Dekorbeschichtungen vorstellte.
Natur pur
Und dabei gibt es im wahrsten Sinne nichts, was es nicht gibt. Seit rund fünf Jahren tüftle das Team der schlussendlich 2012 von Martin Jehart und Christoph Egger gegründeten Organoid® Technologies GmbH bereits, feierte schon Erfolge im Möbelbau wie mit dem IOYO Sitzmöbel, bei Kleinserien mit den MAIA Schalen und der 3D Akustikdämmung aus Hanfplatten und legt mit den Dekorbeschichtungen ein weiteres, organisches Produkt nach. Verpresst wird dabei Natur pur. Wie bei der „WILDSPITZE“, benannt nach jenem Tiroler Berg vor der Haustür des dynamischen Labels, an dessen Abhängen das Rohmaterial wächst, handgesenst und dann zu dem wohlriechenden Produkt verarbeitet wird. Aber auch andere Ingredienzien, gesammelt und getrocknet von den alpenländischen „Kräuterhexen“, werden zu duftenden Paneelen gemixt.
Vielfältige Möglichkeiten
„Wir haben ungefähr 500 Rohmaterialien, die wir ganz nach Lust und Laune, auf Wunsch von Innenarchitekten zusammen setzen können“, so Jehart – und das nicht zuletzt auch gemäß den entsprechenden Farbwünschen. Dabei stehen dabei neben Blumen und Blüten, Kräutern und Gewürzen, Moosen und Flechten sowie Holz und Rinde zudem Blätter, Samen und Schalen, aber auch Getreide, Früchte, Tee, Fasern, Gräser & Co. zur Verfügung. „So können wir die Platten je nach Farbe, nach Geruch oder Thema zusammenstellen“, erklärt Jehart, möglich sei aber auch, eigene Materialien zu bringen und aus diesen die Platten zu gestalten.
Breite Palette
Generell habe Organoid von der sogenannten Standard-Kollektion immer bis zu 3.500 Quadratmeter auf Lager, doch umfasst die Palette weit mehr. Von Rose, Lavendel oder Vanille über Kürbis und Sonnenblumenkerne bis hin zu Jasminblüten, Kaffee oder Zitronengras findet sich von Heimischem bis zum vermeintlichen Exoten alles im Portfolio des Unternehmens, das gut und gerne auch Produkte upgrade und upcycle, die von Herstellern anderer Produkte nicht gebraucht würden, so Martin Jehart.
Duftendes Erlebnis
Eines ist dabei sicher: Die einzelnen Produkte mit ihrem in typischer Tiroler Sprachtradition stehenden Namen ihren ganz eigenen Charakter und Duft. „So wie ein Sommelier den Wein beurteilt, so kann man unsere Oberflächen vom Geruch her beschreiben“, so Jehart. So verpackte ein Connaisseur die einzigartigen Duftnoten in Worte und feine Beschreibungen, die nicht nur soweit möglich über die Ferne das Produkt mit aller Sinnlichkeit zum Leben erwachen lassen, sondern auch als Inspiration für die Funktion, wo die Dekorbeschichtungen eingesetzt werden können, dienen.
Individuell bis zur Trägerplatte
Der Individualität sind aber ohnehin keine Grenzen gesetzt. „Genau so, wie wir verschiedene Ausgangsmaterialien haben, gibt es auch verschiedene Trägermaterialien“, beschreibt Martin Jehart. Standardmäßig werde eine schwer entflammbare HPL verwendet, sodass im Gesamtaufbau eine schwere Entflammbarkeit gegeben ist. Als durch und durch biologische Trägermaterialien kommen aber auch Jute, Leinen, Flachsvliese & Co. zum Einsatz. Oder es wird gleich überhaupt gar kein Trägermaterial verwendet, also beispielsweise Heu auf Heu gepresst, wodurch ein zwar fragiles, aber eben auch transparentes Material entsteht. Aber auch auf ein selbstklebendes Material könne gepresst werden, auf Papier und Karton, Stoffe und Leder, ja sogar Metalle, es kann mikroperforiert werden und und und. Dazu gesellt sich ein ökologisches Bindemittel, dessen besondere Rezeptur natürlich ein Betriebsgeheimnis bleibt.
Natürliche Stärken
Sind Optik und Haptik das eine, punkten die organoiden® Dekorbeschichtungen, die in Fließ in Tirol in ökologischer und nachhaltiger Herstellung entstehen aber nicht nur mit ihren äußeren Werten. Zahlreichen Prüfungen wurden sie unterzogen, ebenso viele Zertifikate belegen die Qualitäten der Produkte – von der Schwerentflammbarkeit über die Tatsache, dass kaum Emissionen und Allergene abgegeben werden, über die Lichtechtheit bis zur Abriebfestigkeit.
Von der Idee zur Vision
Bei den „Duftpaneelen“ ist aber definitiv nicht Schluss. So wird es schon bald auch Akustikpaneele geben und die Organoid-Erfolgsgeschichte damit weitergeschrieben. Die Idee, Freiformobjekte zu kreieren, ist es jedenfalls, die Martin Jehart als Vision weiter verfolgt und antreibt. Es bleibt also spannend.