Stark in Szene gesetzt
Die Architektur Biennale Venedig 2016 ist in vollem Gange. Mittendrin statt nur dabei: Spektakuläres „designed and made in Austria“.
Unverhofft kommt oft, so sagt es der Volksmund – und hat damit im wahrsten und positivsten Sinne des Wortes recht, wie die aktuelle Architektur Biennale Venedig 2016 zeigt.
Denn rechnet selbst ein Profi nicht jeden Tag damit, haben es marte.marte Architekten aus Weiler geschafft und einen herausfordernden Traumauftrag zu dem Mega-Event in der italienischen Lagunen-Stadt umsetzen können.
Als einzige Architekten Österreichs wurden das Vorarlberger Architektenbüro eingeladen, in der Hauptausstellung im Arsenale von kleinen Siegen in ihren überaus spannenden, vielfältigen Projekten zu erzählen, die der Qualitätsverbesserung der gebauten Umwelt dienen.
Unter dem Titel „In the search of the unexpected“ wurden dazu sechs Betonkuben geplant, die jeweils ein prägnantes Detail realisierter Projekte beinhalteten, garniert mit parallel dazu auf Monitoren gezeigten Filmsequenzen von Andreas Waldschütz.
Beton in feinster Form
Beeindruckend, ziehen die Betonkuben alle Blicke auf sich und laden zum Eintauchen ein. Produziert wurde diese außergewöhnliche ‚Präsentationsfläche‘ von dade-design.com. Unter Verwendung modernster Technik stellte das Schweizer Label die spektakulären Betonkuben her. Die Formen für die Geländestruktur sowie die herausgearbeiteten Architekturmodelle wurden mit dem in den letzten beiden Jahren entwickelten 3D Druckverfahren realisiert, anschließend wurde das Korn in den abgesäuerten Oberflächen manuell durch den Künstler Gregor Weder von Hand herausgearbeitet.
Leichte Power
Ein Prozess, zu dem sich eine weitere Herausforderung gesellte. Denn da die Kuben, um im altehrwürdigen Arsenale ausgestellt werden zu können, über die Kanäle in Venedig transportiert wurden, durfte das Gewicht der Blöcke mit jeweils 160 cm Seitenlänge zwei Tonnen nicht überschreiten. Eine Challenge, immerhin wiegt jeder Kubus im Normalfall, also voll gegossen, ein Vielfaches – konkret: rund 10,5 Tonnen. So wurde getüftelt und schlussendlich ist es gelungen, durch ausgefeilte Formen- und Schalungsbautechnik sowie den von dade-design.com entwickelten Hochleistungsbeton (UHPC), ebenso „leichtgewichtige“ wie spektakuläre Kuben zu gestalten.
Starkes Startup
Sorgen sie bei der diesjährigen Architektur-Biennale Venedig 2016 – für Furore, ist dieses Projekt des Ostschweizer Labels und des Vorarlberger Architekturbüros ein weiteres Beispiel, wie kleine innovative und regionale Produktionsbetriebe auf absolutem Weltklasse-Niveau agieren. Hochprofessionell vom Anfang bis zum Happy End, ohne Projektmanagement- und Stabsmitarbeiter, sondern ganz einfach, indem die einzelnen Schritte im dade–design Betonwerk besprochen und per Handschlag besiegelt wurden, gelang die Realisierung im Zusammenspiel der beiden Unternehmen. Ein großartiges Projekt, das einmal mehr unter Beweis stellt, wie sich ein Startup-Betrieb Herausforderungen erfolgreich stellt und auf internationalem Parkett beeindruckt.