Dem transparenten Design verschrieben
Mit durscheinenden Designmöbeln mischt Kartell die Branche auf, setzt auf bekannte Designer und mit den einzigartigen transparenten Kreationen Akzente – von La Marie bis Uncle Jack.
Außergewöhnlich ist das Prädikat, das den Kreationen von Kartell zu eigen ist. Vor 15 Jahren markierte die bekannte Marke mit der Präsentation des ersten transparenten Design- möbels den Startschuss für eine neue Generation an Möbel- stücken und des Siegeszuges quer durch die Branche und die privaten wie öffentlichen Räume. Das Jubiläum feiert Kartell nun mit Uncle Jack, einer Couch aus der Familie Aunts&Uncles von Philippe Starck, stellt sich damit erneut einer 1999 gemeinsam mit dem französischen Designer angenommenen techno- logischen und ästhetischen Herausforderung und einen neuen Rekord auf: Mit 1,90 Meter Breite, 95 cm Höhe und nahezu 30 kg Gewicht kann sich das größte Spritzgussteil aus durchscheinendem Polycarbonat, das jemals aus einer einzigen Form gefertigt wurde, mehr als nur sehen lassen.
Vom Kunst- zum Edelstoff
Das Material, dem sich Kartell verschrieben hat, erfährt damit einen neuen Höhepunkt in seiner Designmöbelgeschichte, die mit der Präsentation des ersten Polycarbonat-Stuhls LA MARIE beim Salone del Mobile 1999 ihren Anfang nahm und die Wohnlandschaft 2.0 der industriell hergestellten Kunststoff- objekte neu skizzierte. Zugleich wurde es zum „Urmotor“ von Kartells Mission, aus Kunststoff ein Edelmaterial der Design- industrie zu machen, um die synthetische Umsetzung eines bis damals einzig und allein Glas zugesprochenen Vorzugs zu ermöglichen. War dieser Weg ein langer, setzt Kartell auf (s)ein Spritzgießverfahren aus einer einzigen Form, das sich über die Umwandlungseigenschaften des Materials hinwegsetzt und es auf die gesamte Oberfläche überträgt, bevor es sich verfestigt und so Bruchbildungen verursacht.
Premiere mit LA MARIE
Die technische Raffinesse ergänzt die Handschrift renommierter Designer wie Philippe Starck, der das erste und nun auch die aktuellste Kreation gestaltete. Bei dem Polycarbonat- Premieren-Stück LA MARIE beschloss er, die Form an die so bahnbrechende Materie zu „opfern“ und deshalb ein minimales und modernes Basic-Sitzmöbel zu entwerfen, dessen Name selbst anspruchslos, rein, gewöhnlich klingen sollte. Umso spektakulärer war die Präsentation, bei gemeinsam mit Fiat und Maschinen unter Beweis gestellt wurde, dass der Stuhl aus Polycarbonat zwar durchscheinend wie Glas ist, aber aufgrund des Materials zugleich anders – unzerbrechlich, atoxisch, stoßfest und witterungsbeständig.
Geisterhafte Designs
Der Durchbruch war geschafft, der Anfangsstein für die erfolg- reiche Produktserie aus dem Hause Kartell gelegt, die mit dem berühmten LOUIS GHOST, dem zwei Jahre später präsentierten Stuhl aus der Designfeder von Philippe Starck, seine Fortsetzung fand. Die barocken Formen der Louis-XV-Sitzmöbel wurden in einem Armstuhl neu interpretiert, dem Polycarbonat eine ultra-zeitgenössische Prägung in einer neuartigen, faszinierenden und Vermischung aus Antikem und Modernem verleiht.
„In Wirklichkeit habe ich den Stuhl Louis Ghost kaum designt, er entstammt wohl eher aus dem kollektiven Gedächtnis der westlichen Kultur. Er hat sich selbst entworfen. Irgend ein Louis, man weiß nicht welcher, aber alle erkennen ihn wieder und empfinden ihn als vertraut. Er ist hier, wenn man ihn sehen will, und man kann ihn unter andere mischen, um diskret zu sein. Er ist am Verschwinden, am Entmaterialisieren. Wie die ganze Produktion unserer Kulturgesellschaft“. (Philippe Starck)
Der Stuhl kommt dabei ebenso geisterhaft und glasklar. stabil und robust daher wie La Marie und avancierte mit mehr als 1 Million Exemplaren zum meist verkauften Designerstuhl der Welt. Es folgte der Auftakt zur Serie „Ghost”: der Stuhl Victoria Ghost über die Hocker Charles Ghost und den Spiegel Francois Ghost bist zum Kinderstuhl Lou Lou Ghost.
Spiel mit Farbe, Formen, Oberflächen
Dazu gesellte sich auch das stets wichtige Thema Farbe: Pastell- farben, leuchtkräftige Farbtöne und Fluo-Akzente verwandeln die „Geistermöbel“ in Einheiten, die Gemütszustände aufzu- nehmen und zu filtern vermögen, um Emotionen zu generieren.
Darüber hinaus wurde auch in puncto Oberflächen weiter
getüftelt und schlussendlich entstand aus den umfangreichen Forschungen eine Serie von Produkten, die keine glatten Formen, sondern verschiedenartig bearbeitete und originelle Oberflächen aufweisen: der Regalwürfel Optic von Patrick Jouin, der Hocker Stone von Marcel Wanders, der Beistelltisch T Table und der Stuhl Frilly von Patricia Urquiola, der Stuhl Papyrus der Gebrüder Bouroullec, der Stuhl Ami Ami von Tokujin Yoshioka bis hinbzum ebenfalls von ihm gestalteten Hocker und Beistelltisch Sparkle oder auch den Vasen und Schalen Shine von Eugeni Quitllet.
Ganze Palette
Neben der Möbel- eroberte Kartell aber auch die Beleuchtungs- branche: So bereicherte vor Jahren die Tischleuchte BOURGIE des Designers Ferruccio Laviani die Bestsellerserie der Marke. Spätere Versuche auf Projektebene des Duos Kartell-Starck mündeten 2008 in den Stuhl MR IMPOSSIBLE, bei der die Laser- technik zur Verschweißung der beiden ovalen Schalenelemente aus Polycarbonat erstmals in größerem Maßstab zum Einsatz kommt. Es folgte zwei Jahr später mit GHOST BUSTER eine von Philippe Starck entworfene durchsichtige Kommode, sowie 2012 mit dem INVISIBLE TABLE, nach einem Entwurf von Tokujin Yoshioka, der erste durchsichtige Tisch aus einem Stück mit quadratischer 100 x 100 cm Tischfläche.
Neuheiten-Fest
Und heute geht Kartell den Pionier-Weg im Einsatz der Spritzgießtechnik von durchsichtigem Polycarbonat mit der Produktfamilie Aunts&Uncles und der Couch Uncle Jack, ebenfalls wieder von Philippe Starck designt, weiter. Dazu legt Kartell zu Weihnachten noch mit einem Highlight nach: PRECIOUS hat die italienische Marke als Parole ausgerufen und lässt Möbel und Accessoires in edlen, metallenen Ausführungen in Kupfer, Silber und Titan glänzen. Darüber hinaus wurden einige Linien der neuen Kollektion Kartell in Tavola mit Kreationen hochkarätiger Designer für den gedeckten Tisch vorgestellt. Aber das ist eine ganz andere (Erfolgs-)Geschichte.