Ausgezeichnet in die Zukunft gedacht

Mit SOLMATE lassen Chris Götze und Winfried Werthmann aufhorchen. Für das spannende Projekt gewinnen sie den James Dyson Award Österreich 2019.

Anders zu denken, den Blick in die Zukunft zu richten und schon jetzt neue Lösungen für morgen und übermorgen zu finden – dazu regt der „James Dyson Award“ nicht nur an, sondern lädt aktiv dazu ein. In 27 Ländern wird der Studierenden wie frischen Hochschulabsolventen der Ingenieurwissenschaften und der Fachbereiche Produktgestaltung und Industriedesign offen stehende Designpreis ausgeschrieben, so auch in Österreich. Auf internationaler und nationaler Ebene werden die Besten ausgezeichnet – und hierzulande beeindruckten Chris Götze und Winfried Werthmann mit „SOLMATE“.

Mit dem Projekten räumten die beiden Absolventen des Masterstudiengangs Industrial Design mit dem Forschungsschwerpunkt Eco-Innocative Design an der FH Joanneum, University of Applied Sciences, in Graz den James Dyson Award Österreich 2019 ab. Der Clou: SolMate ist ein Photovoltaik- und Speichersystem, das von jedem Kunden selbst installiert werden kann – einfach per Plug & Play.

„Lösungen für erneuerbare Energien sind definitiv unsere Zukunft und sind hinsichtlich der Energieeffizienz aus unseren Zukunftsplänen nicht mehr wegzudenken. SolMate bietet eine Lösung, die besonders jene Bevölkerungsgruppen in ihrer Energiegewinnung unterstützen kann, die keine Dachflächen zur Verfügung haben. Wir sind uns sicher, mit „SolMate“ einen würdigen Gewinner des James Dyson Awards 2019 gefunden zu haben und wünschen den beiden Erfindern für die Zukunft viel Erfolg mit ihrem Projekt“, so Jurymitglied Eberhard Schrempf, Geschäftsführer der Creative Industries Styria, über das Siegerprojekt, das es in sich hat.

„Die Beteiligung jedes Einzelnen an der Energiewende ist entscheidend, damit die Abkehr von fossilen Brennstoffen und Atomkraft gelingt“ – Chris Götze

Das im Rahmen ihrer Masterarbeit von Chris Götze und Winfried Werthmann in Zusammenarbeit mit dem Start-up EET – Efficient Energy Technology GmbH entwickelte Projekt ermöglicht es damit für einen großen Teil der Bevölkerung erstmals, sich privat an der Energierevolution zu beteiligen und dadurch den Übergang zu einer nachhaltigen Energieversorgung zu beschleunigen.

Inspiriert wurden die beiden Designer durch die intensive Beschäftigung mit den tagesaktuellen Themen der Energiewende, erneuerbaren Energien und Nachhaltigkeit. Ist einer der Schwerpunkte der komplexen Agenda der Energiewende der Übergang zu einer dezentralen Energieversorgung auf Basis erneuerbarer Energien, ist neben Politik und Wirtschaft auch die Beteiligung der Bevölkerung an der Energiewende von entscheidender Bedeutung um diese Herausforderung zu bewältigen.

„Dies setzt voraus, dass jedem Einzelnen die Eigenversorgung aus erneuerbaren Energiequellen zu einem erschwinglichen Preis ermöglicht wird. Gleichzeitig muss die Nutzung einer solchen Selbstversorgungsanlage so einfach wie möglich sein“ – Winfried Werthmann

„Die Beteiligung jedes Einzelnen an der Energiewende ist entscheidend, damit die Abkehr von fossilen Brennstoffen und Atomkraft gelingt“, so Götze. „Dies setzt voraus, dass jedem Einzelnen die Eigenversorgung aus erneuerbaren Energiequellen zu einem erschwinglichen Preis ermöglicht wird. Gleichzeitig muss die Nutzung einer solchen Selbstversorgungsanlage so einfach wie möglich sein“, erklärt Werthmann.

Solarstrom für alle

Mit diesem Ziel vor Augen haben die beiden FH-Absolventen dieses intelligente Solarspeichersystem designt, das gänzlich ohne den Problemstoff Kobalt auskommt und über seine Lebenszeit bis zu 7 Tonnen CO2 einspart. SolMate basiert auf der patentierten Messtechnologie „Net Detection“ von EET, die die Messung des aktuellen Energieverbrauchs jedes Haushalts sowie die Versorgung mit selbst gewonnener Sonnenergie per Plug and Play ohne jeglichen Aufwand ermöglicht. So clever und durchdacht, besteht das System dabei lediglich aus fünf leichten, flexiblen Solarpanelen, die mit wenigen Handgriffen und ohne Hilfe einer Fachkraft am Balkongeländer montiert werden können, sowie einer intelligenten Speichereinheit, die direkt mit einer Steckdose verbunden wird. Der selbst erzeugte Strom fließt durch diese Steckdose direkt in das hauseigene Stromnetz und wird in der gesamten Wohnung zur Verfügung gestellt.

Intelligent und smart

Dank einer hochfrequenten Impedanz-Messung erkennt SolMate, wie viel Energie man gerade verbraucht und stellt dem Haushalt je nach Bedarf über die Steckdose Solarstrom zur Verfügung. Wird kein Strom verbraucht, speichert SolMate den Ökostrom im kompakten Energiespeicher für später. Das kleine Solarkraftwerk für den Eigengebrauch sorgt so für mehr Unabhängigkeit bei der Energieversorgung und bringt Haushalten Stromersparnisse von bis zu 25 %.

„Wir sind uns sicher, mit „SolMate“ einen würdigen Gewinner des James Dyson Awards 2019 gefunden zu haben und wünschen den beiden Erfindern für die Zukunft viel Erfolg mit ihrem Projekt“ – Eberhard Schrempf

Insbesondere für die städtische Bevölkerung bietet SolMate erstmals die Möglichkeit, persönliche Überzeugungen zu verwirklichen und den eigenen Kohlendioxidausstoß zu reduzieren. Das Gerät ist als Outdoor-Balkonsystem konzipiert und ideal für Mieter und Wohnungseigentümer ohne eigene Dachflächen – und aktuell das einzige Solarsystem für den Balkon, das über einen Stromspeicher verfügt. Es funktioniert damit auch bei einem Stromausfall und sogar ohne Anbindung an das öffentliche Stromnetz. SolMate ist kompatibel mit modernen Smarthome-Systemen, kann mit einer mobilen App von überall gesteuert werden und wird nach dem bereits angelaufenen Vorververkauf zudem schon bald überall im deutschsprachigen Raum erhältlich sein.

Ausgezeichnete Lösungen mal 2

Neben „SOLMATE“ zeichnete die Experten-Jury des James Dyson Award Österreich 2019 zudem noch zwei weitere Einreichungen aus.

So überzeugte „Hetta“, ein Bio-Abfallbehälter von Gesa Oeljeschläger, der das Leben geruchsfreier und komfortabler macht, und sowohl persönliche als auch ökologische Auswirkungen hat.
Mit dieser Innovation wird die Ursache des Problems – die Feuchtigkeit des Abfalls – beseitigt, durch das Trocknen schrumpft der Abfall, wird leichter, hört auf zu riechen und kann viel länger als sonst gelagert werden.

Ebenfalls ausgezeichnet, kreierte Nicole Hübscher mit „CAMEO“ ein smartes Recycling System für Küchen. Können Menschen jeden Alters vorübergehend oder dauerhaft von einer Griffeinschränkung betroffen sein, ermöglicht ihr Projekt durch die einfache Handhabung, den täglichen Greifvorgang selbständig und spielerisch zu meistern und gleichzeitig die betroffene Hand zu trainieren.

www.jamesdysonaward.org

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