Mit Leuchtkraft
Auf das richtige Licht kommt es an. Die optimale Beleuchtung, Lichtplanung und -design stehen im Zentrum eines spannenden Seminars.
Hell, dunkel und alle Schattierungen vermag Licht auf natürliche Weise, aber auch künstlich generiert durchzuspielen. Uns immerzu umgebend, hat sich in der Lichtbranche in den letzten Jahren vieles getan. „Gesundheitsfaktor oder Gefahr – wie plant man heute Licht?“ – diese Frage stellt das Österreichische Institut für Licht und Farbe und beantwortet sie in einem spannenden Seminar, das von Donnerstag, 23. April, bis Sonntag, 26. April in den Räumen der Akademie der Bildenden Künste Wien stattfindet. Menschangepasste Beleuchtung, neue hervorragende LED-Qualität als Antwort der Lichtindustrie auf Vorwürfe aus Medizin und Biologie sind dabei die hochaktuellen Themen der viertägigen Veranstaltung, die sich neben der optimalen Lichtplanung mit gesundheitsorientierten Leuchtmitteln zudem dem Lichtdesign und den neuen Erkenntnisse über Lichtwirkungen auf Körper und Psyche widmet und sich an all jene richtet, die an gesundem Licht interessiert sind.
Faktor Licht
Denn eines steht fest: Licht beeinflusst stark die Gesundheit – und das auf vielfältigste Weise. So fördert Licht nach neuester Forschung nicht nur die Sehleistung, sondern wirkt umfassend auf Gesundheit und Lebensqualität: Licht steuert Nervensystem, Hormone, Organe und regeneriert das Auge. Doch es gibt auch einen Haken: Das Fatale ist, dass viele neuere Lichtquellen auch schaden können. Dementsprechend wichtig ist fachkundiges Know-how, das über das Sichtbare bis ins Unsichtbare hineinreicht.
Das Spektrum macht‘s
Wird die Planung von Licht meist auf die Lichtmenge (Lux) reduziert, zeigt die neue Forschung allerdings: Am wichtigsten ist die spektrale Zusammensetzung.
Denn genau diese hat entscheidende Wirkungen auf die Gesundheit. Hochwertiges Licht hat eine gleichmäßige Spektralkurve und ist damit sonnenähnlich – und genau dies ist bei heutigen technischen Leuchtmitteln vielfach nicht gegeben, im Gegensatz zur Glühbirne und Halogenglühlampe. Doch es gibt bereits erstaunlich gute Lichtqualität bei LEDs, die auch im Rahmen des Seminars vorgeführt wird. Macht sie deutlich, wie es richtig geht, weisen freilich die unzähligen minderwertigen LEDs dahingegen gefährlich hohe, unnatürliche Zacken im Blaubereich auf, die im Verdacht stehen, die Gesundheit zu belasten, vor allem die Netzhaut zu schädigen. Diese „Blaulichtgefahr“ steht bereits in Lichtnormen, wird doch von Experten vermutet, dass Blaulicht die altersbedingte Makuladegeneration (AMD) mit der Gefahr der Erblindung entscheidend erhöht.
In der Praxis
Ebenfalls Thema, vermittelt das Seminar zudem optimale Lichtplanungen im Gegensatz zur gängigen Praxis im Bauen und Wohnen, wo Gesundheitsaspekte vernachlässigt werden, auch wenn die Industrie längst viele positive Antworten auf diese Problematik hat, wie an Praxisbeispielen vorgeführt wird.
Aus der Praxis für die Praxis
– so lässt sich das Motto der viertägigen Veranstaltung beschreiben, mit der das Österreichische Institut für Licht und Farbe einmal mehr über die gesundheitliche Wichtigkeit von Licht wie auch moderne Lichtgefahren aufmerksam macht, das Bewusstsein schärfen und das aktuellste Wissen vermitteln will, um so ein Umdenken im Planungsgeschehen zu eröffnen. Dafür konnte man auch erneut hochkarätige Vortragende gewinnen: Dazu zählen Prof. DI Dr. Günther Leising, einer der besten LED-Spezialisten Österreichs, und Mag. Ing. Markus Peskoller, Lichtplaner, ebenso wie Dr. Walter Witting, Wahrnehmungspsychologe und Autor von „Licht. Sehen. Gestalten.“, und Prof. Dipl.-Ing. Dr.techn. Karin Stieldorf, Nachhaltiges Bauen, sowie darüber hinaus Mag. Dr. Wilfried Vetter, Spektralmessung, und Prof. Mag.art. Karl A. Fischer, Leiter des Instituts für Licht und Farbe, werden bei dem Seminar ihr Know-how gepaart mit praktischer Erfahrung vermitteln.
Spannender Lehrgang
Das Seminar, das auch als Einzelveranstaltung besucht werden kann, ist Teil des Diplomlehrgangs „Licht und Farbe“, der neuen Ausbildung zum Licht- und Farbberater bzw. Licht- und Farbtherapeuten. Ein freier Infoabend findet dazu am Montag, 13.April statt. Um Anmeldung wird gebeten. Und noch ein Tipp: Noch ist es möglich, die Ausbildung zu beginnen und das erste Modul des Diplomlehrgangs nachzuholen. Alle weiteren Infos gibt’s online unter