Design für die Wohnzukunft
Wie wohnen wir morgen? Der Pure Talents Contest zeigt auf der imm cologne 20 Ideen junger internationaler Designer. Prädikat: Sehenswert!
Design ist, wenn’s einfacher wird – und möglichst auch nachhaltiger. Auf diese Formel könnte man die Einstellung der jungen Kreativen bringen, die mit ihren Entwürfen für den 17. Pure Talents Contest der imm cologne nominiert wurden. Clever, nachhaltig, originell und auch noch schön anzuschauen sind die zwanzig innovativen Produkte aus der Einrichtungswelt der 23 Designer internationaler Herkunft, die bei dem renommierten Messeevent von 13. bis 19. Jänner 2020 in Köln im Rahmen einer Sonderausstellung zu diesem einzigartigen Nachwuchswettbewerb gezeigt werden.
Für morgen gedacht und gemacht
Stehen die Nominees fest, setzen sich die herausragenden jungen Designer mit ihren Designlösungen auf besondere Weise mit dem Klimawandel auseinander oder entwickeln multifunktionale Ideen für veränderte Wohnbedingungen. Die von den Kreativen persönlich präsentierten Prototypen reichen vom Open-source-Staubsauger über eine Vasenkollektion aus 100% recyceltem Acryl bis hin zu multifunktionalen Tischen und Arbeitsplätzen. Kurz: Der Pure Talents Contest zeigt 20 Ideen für das Wohnen von morgen. Die Bandbreite: Riesig. Die Lösungen: Spannend.
„Es ist eine starke Auswahl, die wir gefunden haben, mit Produkten in minimalem, aber sehr starkem Design“ – Gesa Hansen
Das internationale Renommee des Kölner Nachwuchswettbewerbs für Designer unterstreichen 862 Produkteinreichungen aus 59 Nationen, die im Oktober von der jährlich neu zusammengestellten Jury des Pure Talents Contest in Köln gesichtet und die 20 besten Produkte auszuwählen, die es bis in die Ausstellung auf der internationalen Einrichtungsmesse und damit ins Rampenlicht der internationalen Designwelt schaffen.
Entsprechend seinem hohen Anspruch an Qualität und Internationalität ist auch die Jury des Pure Talents Contests 2020 mit den Designern Sebastian Herkner (D), Philippe Malouin (GB), Designerin Gesa Hansen (D/DK), dem Art Director von Cappellini, Giulio Cappellini (I) sowie dem IDEAT-Redakteur Johannes Hünig und der Chefkuratorin des Design Museums Helsinki, Suvi Saloniemi, hochkarätig besetzt.
„Die ganze Bandbreite“
Unter den
Teilnehmern des bereits zum 17. Mal von der Koelnmesse ausgelobten
und organisierten Wettbewerbs, der sich speziell an noch im Studium
befindlichen oder diese soeben erst abgeschlossenen Gestalter
richtet, fanden sich auch wieder viele junge Studierende und
Absolventen namhafter Designhochschulen. Sebastian Herkner hebt die
gute internationale Mischung des Teilnehmerfelds und die hohe
Qualität der Entwürfe dieses Wettbewerbsjahrgangs hervor. Neben den
dominanten Themen wie Nachhaltigkeit fiel ihm das wiederkehrende
Motiv der Transparenz und der Leichtigkeit der Materialien bei vielen
Produkten auf. „Insgesamt“, so der Offenburger Designer, „zeigt
die Auswahl die ganze Bandbreite an Produktdesign von konzeptionell
und manchmal sogar poetisch über klassisches Möbeldesign inklusive
Leuchten- und Textildesign bis hin zu Galerie-Objekten.“
„Vielleicht liegt es an den unsicheren Zeiten, in denen wir leben, dass auch die Designs der jungen Leute weniger experimentell und dafür beständiger und seriöser sind“ – Suvi Saloniemi
Während vieles, was derzeit in der Einrichtung angesagt ist, wieder glamourös und elegant daherkommt, zeichnet die ausgewählten Produkte der nächsten Designergeneration ein eher leiseres Auftreten aus, häufig gepaart mit der nicht weniger eleganten Ausstrahlung subtiler Ernsthaftigkeit und Kompromisslosigkeit.
Manche Designer versetzen sich dabei in veränderte Lebensumstände hinein, stellen Gewohnheiten und Selbstverständliches infrage und suchen nach nachhaltigeren Alternativen. Die Ausstellung wird viele Alltagsgegenstände zeigen, die auf das Wesentliche reduziert sind, das moderne Leben einfacher machen und überschaubarer gestalten. Die Jury hob hervor, dass viele der ausgewählten Produkte schon sehr ausgereift sind. „Vielleicht liegt es an den unsicheren Zeiten, in denen wir leben, dass auch die Designs der jungen Leute weniger experimentell und dafür beständiger und seriöser sind“, kommentiert Jurorin Suvi Saloniemi die hohe Qualität der diesjährigen Wettbewerbsbeiträge, „aber auf eine gute, elegante Art: wirklich schöne Dinge.“
„Viele der von uns ausgewählten Projekte sind mehr oder weniger marktreif, denn sie sind ausgesprochen smart und elegant, mit der richtigen Balance von Materialverwendung, Technologie und der Ausrichtung am Kundenbedürfnis“ – Giulio Cappellini
„Es ist eine starke Auswahl, die wir gefunden haben, mit Produkten in minimalem, aber sehr starkem Design“, findet Gesa Hansen, die sich über die ausgewogene Zusammensetzung aus Designern und Designerinnen freute. Philippe Malouin sieht im Wettbewerb widergespiegelt, dass die jüngere Designergeneration kooperativer arbeitet als seine, um sowohl Kosten als auch Ressourcen zu sparen. Letztlich sind die Entwürfe auch Spiegelbild der Herausforderungen unserer Gesellschaft, denn junge Designer reflektieren den Status Quo und können im Rahmen ihres Studiums unabhängig von produktionstechnischen Rahmenbedingungen Ideen für das Wohnen von morgen entwickeln.
Klare Schwerpunkte – coole Lösungen
Wie ein roter Faden zieht sich dabei das Thema Nachhaltigkeit durch die Einreichungen zum Pure Talents Contest. Die Produktentwicklung unter Ressourcen sparenden und möglichst klimaneutralen Rahmenbedingungen scheint auf dem Lehrplan aller nationalen und internationalen Designhochschulen zu stehen.
Besonders häufig wurden bei den nominierten Entwürfen nachwachsende Naturmaterialien oder Recyclingmaterial verwendet, aber auch Hightech-Materialien. Alltagsprodukte, die Verhaltensgewohnheiten, Konsum oder Energie sinnlich erfahrbar machen, sind ebenfalls ein Thema, das junge Designer inspiriert. Auffällig sind auch Konzepte, die Alternativen zu elektrischen Alltagsgeräten suchen oder zur Wiederverwendung funktionstüchtiger Bauelemente in Upcycling-Projekten.
Hohe Mieten, immer kleinere Wohnungen und sich ständig veränderte Wohnsituationen kennzeichnen auch den Alltag junger Designer – und inspirieren dazu, flexible, individuelle und mehrfach nutzbare Produktlösungen zu entwickeln wie multifunktionale Raumtrenner, Leichtgewichte sowie clevere Beschläge und Konstruktionen für einfach montier- und demontierbare Produkte und Klappmöbel.
„Mit diesen 20 Projekten erhält man einen kompletten Überblick über das, was heute im zeitgenössischen Design passiert.“ – Giulio Cappellini
„Viele der von uns ausgewählten Projekte sind mehr oder weniger marktreif, denn sie sind ausgesprochen smart und elegant, mit der richtigen Balance von Materialverwendung, Technologie und der Ausrichtung am Kundenbedürfnis“, urteilt Giulio Cappellini. „Mit diesen 20 Projekten erhält man einen kompletten Überblick über das, was heute im zeitgenössischen Design passiert.“
imm cologne calling!
Für die 23 Designer – unter den nominierten Teilnehmern aus 13 Nationen finden sich dabei vier Teams, während sich ein Designer gleich mit zwei Produkten für die Ausstellung qualifizieren konnte – heißt es jedenfalls nun: imm cologne calling! Für die internationale Branche auch. Die 20 nominierten Entwürfe werden auf der imm cologne in der bekannten Wettbewerbsausstellung des Pure Talents Contest in der Passage zwischen Halle 2 und 3 gezeigt, die besten Produkte mit vier Auszeichnungen und erstmals mit dem Audience Prize geadelt, die am Messemontag im Rahmen einer Preisverleihung auf dem Veranstaltungsforum „The Stage“ (Halle 3.1) bekanntgegeben werden.
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