Hella Jongerius goes Danskina Design
Seit kurzem schwingt Hella Jongerius bei Danskina das Design-Zepter. Die neue Design Direktorin hat bereits erste Teppiche gestaltet – und große Ziele.
Zwei Design-Granden gehen neuerdings gemeinsame Wege: Hella Jongerius hat die Leitung der Designabteilung bei Danskina über- nommen. Damit schwingt die niederländische Designerin fortan als neue Design-Direktorin beim – ebenfalls niederländischen – Teppichunternehmen Zepter und Feder. Es ist ein Duett, das kaum besser passen könnte: Denn mit Jongerius steht nun eine international renommierte, ja zu den führenden Persönlichkeiten im Produktdesign zählende Kreative an der kreativen Spitze des bekannten Unternehmens, deren Arbeiten seit jeher von ihrer Fähigkeit geprägt sind, sich der Industrie aus der Perspektive des Handwerks zu nähern.
Spannender Fokus
Von ihrer ersten Arbeit für das holländische Design-Kollektiv Droog bis zur aller-aktuellsten des Studios Jongeriuslab probt und schafft sie auf sanft wie spannend den Balanceakt zwischen diesen Welten. Dies hat sich auch Danskina, als Vorreiter im Bereich innovativer Fertigungstechniken sowie für Top-Kunsthandwerk und feine Handarbeit, für zeitgenössische, maßgearbeitete Teppiche für das gehobene Segment bekannt, auf die Fahnen geheftet. Und auch der starke Fokus auf Materialien ist beiden, der Designerin wie auch dem Spezialisten für textile floorwear, gemeinsam und verspricht auch im Zusammenspiel wesentliches Kriterium zu sein.
Material, Farbe und Forschung
Gibt im Jongeriuslab mit Sitz in Berlin die Materialforschung zu großen Teilen die Design-Marschrichtung vor, führt Hella Jongerius Danskina mit ihrer Liebe und Leidenschaft für Materialien wie auch Farben und ihrem auf Forschung und Entwicklung liegenden Schwerpunkt in eine neue kreative Richtung und setzt neue Akzente in puncto innovativer Bodenmode im Objekt- wie auch im Privatbereich. Als Design-Direktorin bei Danskina hat sie ambitionierte Pläne. Jongerius‘ Ziel ist es, der alten Handwerkskunst durch kontinuierliches Forschen und Experimentieren mit Materialienen und Prozessen neues Leben einzuhauchen.
Teppich à la Jongerius
In seiner Grundessen sei ein Teppich ein zweidimensionales Produkt, so Jongerius, die mit KLM, Maharam, Nymphenburg, IKEA, Royal Tichelaar Makkum und Vitra hochkarätige Unternehmen zu ihren Kunden zählt und nun bei Danskina ihre Design-Spuren hinterlässt. „Es braucht keine Konstruktion“, ist sie überzeugt, „nur den Ausdruck von Garn und Farbe.“ Übersetzt heißt dies, dass das Design eines Danskina-Teppichs mit dem Design des Garns beginnt. „Ein spezielles Garn mit traditioneller oder grundlegender Technik zu designen, verleiht eine frische und einzigartige Handschrift.“ Jongerius setzt aber nicht nur auf das Garn als essenzielles „basic“, sondern auch auf Farbe. „Ein Danskina Teppich hat klare Farbkonzepte, die Farbe und die Struktur des Bodens sind sehr wichtig um einem Raum eine ganz bestimmte Atmosphäre zu verleihen.“
Neue Designs
Ihre Ideen und Ambitionen, die gestalterische Neuausrichtung von Danskina verdeutlichen auch gleich mehrere neue Teppichkreationen, die im Rahmen der imm cologne 2014 in der „Design Post“ vorgestellt wurden. Gleich drei davon stammen aus der Feder von Hella Jongerius: Bold, Duotone und Multitone, allesamt von hochqualifizierten Webern in Indien und Neuseeland aus 100% reiner Wolle gefertigt – und das mittels spezieller Webtechniken, die ihnen eine faszinierende, unregelmäßige Optik verleihen. Alle drei Teppiche zeichnen sich durch ihre besondere Dicke aus, wodurch eine angenehm warme Atmosphäre und weiche Haptik entsteht, die sich nicht nur optisch zeigt, sondern bei jedem Schritt entfaltet.
Internationale Inspiration
Zudem hat Danskina mit „Lucky“ und „East“ zwei natürlich anmutende, taktile Teppiche am Start, entworfen von der in Shanghai ansässigen, niederländischen Designerin Karin An Rijlaarsdam, die sich dafür von ihren vielen internationalen Reisen inspirieren ließ. Hier wie dort wird der neue Weg des Unternehmens deutlich, das verstärkt auf ästhetische Qualitäten von Schlichtheit on Kombination mit einzigartigem Charakter setzt, der aus den durch Handarbeit entstehenden Unregelmäßigkeiten erwächst. Last but not least präsentierte Danskina zudem eine Neuinterpretation des ursprünglich von Ulf Moritz gestalteten Teppichs „Dune“, der nun in neuen, von Giulio Ridolfo entworfenen, von den Landschaften im Norden Dänemarks inspirierten Farb- stellungen daherkommt.