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Eine delikate Designsymbiose

Lucie Koldova ist Art Director von Brokis und gestaltet heuer „Das Haus“ auf der imm cologe. Eines der neuesten Highlights aus ihrer Feder ist „Macaron“. Im Interview verrät sie mehr über ihre jüngste Kollektion, ihre enge Zusammenarbeit mit Brokis und ihre Designphilosophie.

 

Was ist das Konzept der Macaron Leuchte?

Lucie Koldova, Brokis Art Director. © Brokis

Ein grundlegender Gedanke zum Konzept der neuen Macaron Kollektion war die Frage, wie das Röntgenbild eines Steins aussehen würde. Ich hatte die Idee, die handgefertigten Glasleuchten von Brokis mit einem Naturmaterial zu kombinieren. Die endgültige Form ergab sich dann, als ich ein technisches Prinzip suchte, um den Stein zwischen dem Glas zu umfassen. Ich ließ mich von der Form des berühmten französischen Gebäcks Macaron inspirieren, um die gesamte Idee zu perfektionieren.

 

„Ich hatte die Idee, die handgefertigten Glasleuchten von Brokis mit einem Naturmaterial zu kombinieren.“

 

Was inspirierte Sie dazu, zum ersten Mal mundgeblasenes Glas mit dem Material Stein zu kombinieren?

Als ich begann an der neuen Kollektion zu arbeiten war ich mir sicher, dass Stein ein wichtiger Ausgangspunkt für diese Kollektion sein würde und ich somit auch einen neuen Aspekt dem Brokis Portfolio hinzufügen könnte. Kombiniert mit mundgeblasenem Glas, bietet die beleuchtetet Stein-Scheibe zwischen den Halbkugeln eine gemütliche und sanfte Atmosphäre. Kombinationen aus Materialien von hohem Kontrast, wie zum Beispiel die Kombination aus Glas und Stein, fügen sich in der Macaron Kollektion zu einem sehr neuen und zeitlosen Konzept.

 

Mit „Macaron“ kreierte die Designerin eine einzigartige Leuchten-Kollektion. © Brokis

 

Welchen Mehrwert verleihen der transluzente Onyx und der Marmor einer Leuchte?

Der Naturstein Onyx bringt Spannung in die Komposition der Volumen; die leichten fast schwebenden Glaskuppeln umfassen eine schwere Steinplatte in ihrer Mitte. Da es ein Naturstein ist, haben wir keinen Einfluss auf die Struktur der Adern im Stein. Das bedeutet, dass jede Onyx-Platte unterschiedlich aussieht, wenn sie beleuchtet ist. Das Erscheinungsbild ist bei jeder Leuchte einzigartig, das macht es für mich sehr faszinierend und spannend.

 

„Das Erscheinungsbild ist bei jeder Leuchte einzigartig, das macht es für mich sehr faszinierend und spannend.“

 

Können Sie etwas über die Entwicklung erzählen und wie lange Sie für das Design der neuen Kollektion benötigt haben?

Seit meiner ersten Zusammenarbeit mit Brokis für die Muffin Kollektion war jedes Projekt, welches wir gemeinsam umgesetzt haben, eine neue und spannende Herausforderung, in welchen wir die Grenzen der böhmischen Glasfertigung ausgelotet haben.

Die „Macaron“-Leuchte ist eine Symbiose aus mundgeblasenem Glas und Stein. © Brokis

Dies beinhaltet auch die Entwicklung der neuen Macaron Kollektion, für die wir die Produktionsprozesse neu überdenken und überarbeiten mussten, da wir zum ersten Mal mit der Kombination aus Naturstein und mundgeblasenem Glas gearbeitet haben. Es hat lange gedauert eine Form zu finden, in welcher der Stein zwischen dem Glas scheinbar zum Schweben kommt.

 

Würden Sie Macaron als eine typische Brokis Leuchte bezeichnen?

Unsere Produkte definieren sich über ihre hohe Qualität, das zeitgenössische Design und das Handwerk, welches dahinter steckt. Brokis ist eine Marke mit einer Jahrhunderte alten Tradition und Erfahrung in der Herstellung von mundgeblasenem Glas gepaart mit zeitgenössischem Design. Die neue Macaron Kollektion kombiniert diese Eigenschaften, daher würde ich sie definitiv als eine typische Brokis-Leuchte bezeichnen.

 

Der Name Macaron beschreibt sehr bildlich das Design. Können Sie uns mehr über die Namensgebung hinter den Kollektionen erzählen?

Gewiss ist der Name einer Kollektion sehr wichtig, ich folge aber keinen bestimmten Regeln, wenn wir den Namen für eine neue Kollektion auswählen. Entscheidend für den Namen ist der Designprozess und das Erscheinungsbild des Produktes. Am Ende eines Designprozesses, welcher meist mehrere Monate dauert, werden die Charakteristika eines neuen Produkts sehr augenfällig. Das macht es einfach einen passenden Namen zu finden.

 

In drei Größen erhältlich, verströmt das neue Designhighlight von Koldova besondere Atmosphäre. © Brokis

 

Wie würden Sie Ihren Gestaltungsansatz beschreiben?

Wenn es um meinen eigenen Gestaltungsansatz geht, kann ich sagen, dass ich immer versuche, der Gestaltung ein kluges und konstruktives Prinzip zu Grunde zu legen. Dieses basiert oft auf einer spannenden Idee, kombiniert mit einer sinnlichen und anziehenden Formensprache. Es ist für mich von großer Bedeutung mir die Dinge im alltäglichen Gebrauch vorzustellen, denn das ist, wie ich finde, ein essentieller Aspekt von empathischen Design. Mein Anliegen ist es Objekte zu gestalten, die Emotionen hervorrufen und besondere Beziehungen und Verhaltensweisen im alltäglichen Leben der Menschen widerspiegeln.

 

„Während des Designprozesses arbeite ich mit unterschiedlichen Methoden, um meine Ideen zu veranschaulichen.“

 

Computervisualisierungen sind heutzutage ein gängiges Werkzeug für Designer; arbeiten Sie noch mit Modellen und Zeichnungen von Hand?

„Macaron“ ist ein raffiniertes Glanzstück. © Brokis

Während des Designprozesses arbeite ich mit unterschiedlichen Methoden, um meine Ideen zu veranschaulichen. Zeichnungen sind immer der beste Weg, um ersten Ideen eine Form zu geben. Im weiteren Designprozess, wenn die Ideen spezifische Dimensionen und Formen bekommen, arbeite ich auch mit 3D Modellen und Visualisierungen. Für mich sind diese Werkzeuge im Designprozess sehr wichtig um ein Produkt in Bezug auf Volumen, Formen und Dimensionierungen mit höchster Präzision entwerfen zu können.

 

Welcher Aspekt Ihres Werdegangs und Ihrer Arbeitserfahrungen hat Ihre Gestaltungsansätze und Designphilosophie besonders geprägt?

Die Jahre, welche ich in Frankreich verbracht habe, waren sicher besonders prägend für meine Arbeit als Designer. Ich habe in Paris gelebt. Dort wurde ich von den multikulturellen Einflüssen dieser Großstadt inspiriert, und habe mich selbst und meine Ziele in Frage gestellt. Nach mehreren Jahren in Frankreich hatte ich mir ein gutes Netzwerk aufgebaut. So bekam ich zunehmend wieder Kontakte nach Tschechien und entschied mich dann zurückzukehren. Ich war neugierig, die berühmte Glasbläsertradition zu entdecken und wurde so allmählich mit der Glasherstellung vertraut.

Quelle: Brokis/Brand.Kiosk

www.brokis.cz

 


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