Bewegende Kreationen
Bewegung, Interaktion, Innovation – darum kreiste die Bosch Konzeptstudie (E)Motions. Junge Kreative des Lehrstuhls Industrial Design der Technischen Universität München entwickelten dabei kreative Konzepte. Die innovativen Prototypen feierten nun ihre Premiere im öffentlichen Rampenlicht – und überraschen in vielerlei Hinsicht.
Action und Feeling sind zweifellos wesentliche Zutaten zum modernen Lifestyle. Ist Leben Bewegung und Bewegung Emotion, gilt dies auch für ganz alltägliche Tätigkeiten wie Kochen, Waschen oder Spülen. Mit der spannenden Frage, wie Hausgeräte in Zukunft die Gefühle ihrer Nutzer noch besser aufgreifen und positiv verstärken können, setzten sich nun Studierende des Lehrstuhls Industrial Design der Technischen Universität München (TUM) in Zusammenarbeit mit der Robert Bosch Hausgeräte GmbH auseinander. Im Rahmen der Studie (E)Motions entwickelten sie in den vergangenen Monaten Konzepte und Ideen für ein Produkterlebnis, das mittels Bewegung und Interaktion durchweg angenehme Emotionen weckt.
Die innovativen Produktentwürfe wurden nun auf der Bosch Design Night am 26. Februar 2015 im Rahmen der Munich Creative Business Week (MCBW) erstmals der Öffentlichkeit vorgestellt. „Wir sind stolz darauf, so viele kreative Entwürfe im Rahmen der MCBW ausstellen zu können. Gleichzeitig freuen wir uns, auf diesem Wege jungen Designern ein öffentliches Forum für ihre Ideen zu geben“, betont Robert Sachon, Leiter des Bosch-Markendesigns, unter dessen Leitung das Projekt durchgeführt und bei dem Maike Kirschbaum vom Bosch Design-Team sowie Prof. Fritz Frenkler und Andreas Ringelhan von der TUM federführend beteiligt waren.
Innovation mit Emotion
Ausgangspunkt der Studie und der daraus resultierenden kreativen Konzepte war ein besonderer Impact. „Bosch macht Technik fürs Leben – und das steckt voller Dynamik“, so der Designchef. „Viele Nutzer nehmen Hausgeräte jedoch als statisch wahr. Das hat uns zur intensiven konzeptionellen Auseinandersetzung mit dem Thema Bewegung inspiriert.“ So war die Grundlage der Studie die Einschätzung, dass Bewegungen im Zusammenhang mit Hausgeräten auf vielerlei Ebenen stattfinden: Im Inneren der Geräte, an der „Benutzeroberfläche“ und in der Interaktion mit dem sie bedienenden Menschen. Aus den sich fast automatisch ergebenden Fragen, welche Abläufe angenehm sind und welche nicht, wann und wie die Interaktion Freude macht und izugleich zielführend im Hinblick auf ein optimales Ergebnis ist, entstanden zahlreiche Prototypen für bewegte und zugleich bewegende Erfahrungen im Umgang mit Hausgeräten – und diese sind überaus spannend.
Feuerstelle mit Feeling
Wie der Entwurf „Digitale Feuerstelle“, mit dem Emanuel Schöbe die „Emotionen des analogen Feuers mit den Vorteilen des digitalen Zeitalters zu verbinden“ versucht und Kochen zum Erlebnis macht. Funktionalität und Komfort vereinen sich mit dynamischen, fließenden Bewegungsabläufen: Die Kochtemperatur wird durch manuelles Schieben des Kochgeschirrs über die Oberfläche intuitiv geregelt. Und nach dem Essen verwandelt sich das Kochfeld durch die Aktivierung des „Lounge-Modus‘“ kurzerhand in eine lauschig flackernde Wärmequelle für entspannte Stunden. Bewegung wird so zum Wellness-Faktor.
Komfort trifft Nachhaltigkeit
Mit dem Projekt „Rotate“ entwarfen die beiden Jungdesigner Muhamad Abu Shakra und Sebastian Stadler einen „rotierenden Kühlschrank“, der abgelaufene und verdorbene Nahrungsmittel verhindern soll. Der Clou: Sobald der Kühlschrank geöffnet wird, bewegen sich transparente Kühlboxen rotierend auf den Benutzer zu, bieten eine optimale Übersicht über die Vorräte und alle Lebensmittel lassen sich spielend erreichen.
Innovativ und intuitiv
Pure Convenience bietet „Shift Motion“ von Georg Kirbis, Annemarie Scheibner und Romy Martin.
Die drei Studierenden der TUM kreierten damit ein intuitives Bediensystem, mit dem unterschiedliche Hausgeräte gesteuert werden können und das dem Nutzer bei der Einstellung ein haptisches Feedback übermittelt. Ganz easy im Handling, sei das System „so vielseitig, dass es auf alle Geräte angewendet werden kann und somit einen Standard schafft, der den Umgang mit den Geräten von heute revolutioniert“.
Funktion in Aktion
Eine Kreation der besonderen Art ist auch die Dunstabzugshaube „Cyclone“ von Qiren Yao und Jasmin Löschner, die ihrerseits den bisher unsichtbaren Vorgang des Absaugens von Dunst visualisiert, der in einem eindrucksvollen Luftwirbel zusammengefasst wird.
Die „Wasserstelle“ dagegen erinnert mit fließendem Lichtspiel an die Flüssigkeitsaufnahme. Dank mehrerer Wassersäulen kann die ganz persönliche Wasserquelle gewählt sowie der eigene Bedarf und Verbrauch überprüft werden. Dazu gesellt sich als hilfreiches Tool eine entsprechende App, die ebenfalls an die regelmäßige Wasseraufnahme erinnert – und so zum Wohlbefinden beiträgt.
Actionsreiche Zukunft
So vielfältig die Kreationen, so sind sie allesamt von frischem Innovationgeist geprägt. Für Prof. Fritz Frenkler bilden die Konzepte seiner Studierenden Facetten des Haushalts der Zukunft. In diesem Zusammenhang spielen Hausgeräte, die mit dem Nutzer interagieren und per Smartphone, Tablet und WLAN mobil vor Ort oder von unterwegs bedient werden können, eine wichtige Rolle – und alle Funktionen müssen in einer konsistenten Designphilosophie miteinander verbunden sein. „Design hat die Aufgabe, Hausgeräte technologisch zu optimieren und den Prozess einer Produktentwicklung zu moderieren“, so Prof. Frenkler. „Denn wenn etwas langfristig Bestand hat, dann ist es nachhaltig funktionales Design. Die Ideen der (E)Motions Studie schenken der Marke Bosch kreative Impulse, indem sie die Botschaft ‚Technik fürs Leben‘ mit neuer Dynamik füllen.“